Rosdorfer Grüne fordern Hitzeschutz für die Gemeinde Rosdorf

Bündnis 90/Die Grünen Rosdorf fordert die schnelle Erstellung eines umfassenden Hitzeaktionsplans für die Gemeinde Rosdorf. Einen entsprechenden Antrag will der Verband in der nächsten Gemeinderatssitzung einbringen.

„Hitzewellen sind längst kein Zukunftsszenario mehr – sie betreffen uns hier in der Gemeinde Rosdorf bereits heute“, betont die Fraktion. Ziel des Hitzeaktionsplans ist es, konkrete kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor hitzebedingten Gesundheitsrisiken zu entwickeln und umzusetzen.

Zu den zentralen Maßnahmen zählen:

  • Verbesserung des Mikroklimas durch Baumpflanzungen (Blätterdach für Rosdorf) und Entsiegelung (Flächen die sich besonders erwärmen detektieren).
  • Schaffung von Sitzgelegenheiten und Trinkwasser-Brunnen im öffentlichen Raum.
  • Klimaresiliente Stadtplanung.
  • Festlegung einer klaren Kommunikationskette im Falle einer Hitzewarnung – unter Einbindung von Ärzten, Apotheken, Pflegekräften und sozialen Einrichtungen.
  • Umfassende Warnung und Beratung der Bevölkerung durch alle kommunalen Einrichtungen auf Basis des Hitzewarnsystems des Deutschen Wetterdienstes.
  • Förderung und Beratung von umweltfreundlichen Klimatisierungsmöglichkeiten im Speziellen für Einrichtungen die unter möglichen Hitzewellen besonders leiden (z.B. Johannishof, Haus Weitblick).
  • Öffnung kühler Orte (z.B. Kirchen) als Rückzugsräume bei großer Hitze.
  • Schulung von ehrenamtlichen Hitze-Pat*innen, die sich gezielt um besonders gefährdete Personen kümmern.

Die Grünen setzen sich zudem dafür ein, dass Rosdorf dem „Kommunalen Klimaanpassungsnetzwerk Niedersachsen“ beitritt. Dieses Netzwerk bietet Austauschmöglichkeiten und Informationen über aktuelle Förderprogramme von Bund und Land.

Förderprogramme für privaten Hitzeschutz anstoßen

In Anlehnung an das Göttinger Vorbild schlagen die Grünen kommunale Förderungen für bauliche Hitzeschutzmaßnahmen unter sozialen Aspekten vor, wie etwa:

  • Zuschuss beim Einbau von Vorbaurollläden.
  • Förderung wassergeführter Klimadecken mit Wärmepumpe.
  • Zuschuss bei der Neupflanzung schattenspendender Bäume.

Hitze ist eine reale Gefahr – auch in Rosdorf

Die Notwendigkeit eines Hitzeaktionsplans begründet sich laut der Grünen durch den anthropogenen Klimawandel und dessen zunehmende Auswirkungen auf die Region. Europa ist von dem Klimawandel überproportional stark betroffen. In Rosdorf wurden in den letzten Jahrzehnten deutlich mehr Hitzetage registriert: Im Vergleich zu 1961–1990 traten von 1991–2020 vier zusätzliche Tage mit über 30 °C auf. 2018 war das bisher heißeste Jahr mit durchschnittlich 19 Hitzetagen in Niedersachsen.

Die gesundheitlichen Folgen sind gravierend. Laut Robert Koch-Institut starben im Sommer 2022 bundesweit etwa 4.500 Menschen infolge von Hitze. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, chronisch Kranke, Kleinkinder, Schwangere und viele weitere vulnerable Gruppen.

Die Gemeinde Rosdorf steht in der Verantwortung, Vorsorge zu treffen. Ein Hitzeaktionsplan rettet Leben – wir müssen jetzt handeln!