Wir wollen Landwirt*innen in den Dörfern!
Für eine gerechte Agrarstruktur in Niedersachsen.
Der Ortsverband Rosdorf von Bündnis 90/Die Grünen unterstützt nachdrücklich das geplante Niedersächsische Agrarstruktursicherungs- und Agrarstrukturverbesserungsgesetz (NASVG). Dieses Gesetz ist ein zentraler Schritt, um den Ausverkauf unserer landwirtschaftlichen Flächen zu stoppen und eine vielfältige, bäuerliche Landwirtschaft in Niedersachsen zu erhalten.
Warum braucht es das Gesetz?
Die Preise für landwirtschaftliche Flächen steigen seit Jahren dramatisch – sowohl beim Kauf als auch bei der Pacht. Besonders kleine und mittlere Betriebe haben darunter zu leiden. Immer mehr von ihnen geben auf, während außerlandwirtschaftliche Investor*innen in den Markt drängen und Boden zur Kapitalanlage machen. Das Resultat: Höfesterben, Strukturwandel und Konzentration von Flächen in wenigen Händen.
Unsere Ziele
Das Gesetz zielt auf vier zentrale Verbesserungen:
- Preisdämpfung bei Kauf und Pacht von Flächen – Landwirt*innen müssen von ihrer Arbeit leben können!
- Sicherung der Betriebsvielfalt – das „Wachse oder Weiche“-Prinzip wird abgeschwächt.
- Stärkung regionaler Betriebsstrukturen – wer vor Ort wirtschaftet, soll auch vor Ort Zugang zu Land haben.
- Begrenzung des Einflusses außerlandwirtschaftlicher Investor*innen – der Zugang zu Boden muss in erster Linie Landwirt*innen vorbehalten bleiben.
Wie funktioniert das?
Das Gesetz erlaubt unter anderem die Versagung von Kauf- oder Pachtverträgen in folgenden Fällen:
- Wenn Preise mehr als 50 % über dem regionalen Durchschnitt liegen.
- Wenn durch Käufe übergroße Betriebsstrukturen entstehen.
- Wenn kein räumlicher Zusammenhang zum bestehenden Betrieb besteht.
- Wenn Käufer*innen keine landwirtschaftliche Tätigkeit ausüben.
Wer kritisiert das Gesetz – und warum ist es trotzdem richtig?
Einzelne große Betriebe und Kommunen äußern Kritik – etwa wegen eines befürchteten Mehraufwands oder der Sorge vor Eingriffen in den freien Markt. Doch:
- Enteignungen sind nicht vorgesehen.
- Kaufverbote greifen nur in Ausnahmefällen – etwa bei spekulativen Höchstpreisen.
- Das Gesetz hindert keine regionalen Landwirt*innen am Wachstum und soll es auch nicht.
- Kommunen werden vom Land entlastet.
Unsere Botschaft aus Rosdorf
Wir brauchen dieses Gesetz – und wir brauchen es jetzt! Es ist eine Art „Mietpreisbremse für Ackerland“ und ein Instrument gegen Spekulation mit unserem wichtigsten Gut: dem Boden. Land darf kein reines Anlageobjekt sein, sondern gehört in die Hände derer, die es nachhaltig bewirtschaften und davon leben.
Deshalb sagen wir:
- Wir wollen Landwirt*innen in den Dörfern!
- Bauernland in Bauernhand!
- Zugang zu Land für alle, die es wirklich bearbeiten wollen!
- Für eine vielfältige, bäuerliche Landwirtschaft in Rosdorf und ganz Niedersachsen!